Guten Appetit im „Yelemani“-Restaurant

burkina
Ein gutes Essen hält Leib und Seele zusammen. Das ist die Idee hinter einem Projekt der Schwestern vom Guten Hirten in Burkina Faso. In der Stadt Bobo Dioulasso gründeten sie das Restaurant „Yelemani“, das Ausbildungs- und Arbeitsplätze für Mädchen und Frauen schaffen und darüber hinaus mit guter lokaler und französischer Küche aufwarten soll. Ein einmalige Projekt, das schon jetzt große Aufmerksamkeit im Lande gefunden hat. Burkina Faso, die ehemalige französische Kolonie Obervolta, ist eines der ärmsten Länder der Erde. Fast die Hälfte der 16 Millionen Einwohnern lebt unterhalb der Armutsgrenze. 2013 entstand der Plan, auf dem Gelände des Guten-Hirten-Gemeindezentrums ein Restaurant zu eröffnen. „Yelemani“ bedeutet in der lokalen Dioula-Sprache soviel wie „Veränderung, Wandel“ und beschreibt damit die Absicht dieses Projektes, nämlich Frauen und Mädchen aus den Slums eine Ausbildung zu verschaffen und so ihre Lebenssituation zu verbessern. In Halbjahreskursen sollen Frauen und Mädchen in der Küche, in der Bäckerei und im Restaurantservice ausgebildet werden. Im Juni 2014 konnten die Schwestern die erste Ausbildungsgruppe starten. Sie besteht aus fünf Mädchen, drei Ausbilderinnen, einem Laufburschen und einer Buchhalterin. Zusätzlich nehmen drei freiwillige Helferinnen an dem Kurs teil. Jedes Mädchen erhielt zu Beginn der Ausbildung ein Fahrrad, damit sie von zuhause zum Unterricht kommen können. Die meisten haben die Schule vorzeitig verlassen oder nie eine Schule besucht. Einige Mädchen kommen aus dem Frauenschutzhaus der Schwestern, anderen leben bei ihren Familien.
Natürlich entwickelten die Schwestern auch Strategien, um im Lokalradio, in den Zeitungen und durch Mund-zu-Mund-Propaganda Werbung für das neue Restaurant mit seinen 42 Plätzen zu machen. Schwester Hilaria Puthirikkal, die Leiterin des Schwesternkonventes, ist zuversichtlich, dass sich in zwei bis drei Jahren der Restaurantbetrieb rechnet. Zunächst aber wird das Projekt vielen Familien ein kleines Einkommen sichern, ihnen Zugang zur Gesundheitsfürsorge verschaffen und den Kindern eine Schulausbildung ermöglichen. Und Schwester Hilaria hat bereits eine neue Idee: Sie sucht Sponsoren für einen Pizza-Ofen, denn eine Pizzaria ist eine Rarität in Bobo Dioulasso. Ein italienischer Pizza-Bäcker hat sich bereits angeboten, die Frauen kostenlos im Pizzabacken zu unterweisen.

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